Teichwissen

Warum funktioniert die Biologie in Seen und Flüssen ?

In der Natur werden alle stehenden Gewässer auf irgendeine Art und Weise durchflossen. Das kann durch Quellen, Hangsickerwasser, durch einen durchfließenden Bach oder durch kontinuierlich anfallendes Oberflächenwasser erfolgen.

Durch dieses Durchfließen erfolgt eine andauernde Wassererfrischung. Schmutzteile, Algen, Nährstoffe, Sedimente und Schwimmstoffe werden ausgespült. Das Wasser erfährt eine andauernde Verdünnung.

Nur eine Zufuhr von zusätzlichen Nährstoffen wie z.B. Einspülen von Oberflächendünger aus der Landwirtschaft, einleiten von Gülle oder ähnlichem kann für einen Naturteich das Ende bedeuten.

Warum sollte ein Teich gereinigt werden ?

In unserem künstlichen Biotop haben wir genau den Zustand wie in der vorher zitierten Badewanne. Auch bei andauernder gewissenhaften Ergänzung des verdunsteten Wassers verbleiben Schmutz, Sedimente, Abfall- und Nährstoffe im System. Eine kurzzeitige Verdünnung bringt nichts, da schädliche Stoffe kontinuierlich weiter produziert werden.

Abhilfe kann ein richtig ausgelegter, an den Teich angepasster Teichfilter bringen. Dieser Filter muss in der Lage sein Nährstoffe abzubauen. Mechanische Filterung allein bringt keinen Erfolg.

Wieso ist mein Wasser trüb und warum wachsen so viele Algen ?

Durch zu viele Nährstoffe im Wasser wir das Pflanzenwachstum immer üppiger. Auch Tiere welche von den Pflanzen leben erscheinen in ungeheuren Mengen. Ein solcher Teich scheint voller Leben zu sein – Tatsache ist, dass er kurz vor seinem Ende steht.

Die Microorganismen, welche für das biologische Gleichgewicht im Teich sorgen, leben nur kurze Zeit, dann sterben sie, und die Körper sinken auf den Boden. Auch Pflanzenteile, Fischexkremente und ähnliches lagern sich am Gewässerboden ab.

Das abgelagerte Material wird von Bakterien abgebaut und unschädlich gemacht.

Sterben durch überproportionales Wachstum immer mehr Pflanzen und Tiere ab so laufen auch die Abbauprozesse auf Hochtouren. Hierbei wird immer mehr Sauerstoff verbraucht. Die Bakterien können ihre Arbeit als Gleichgewichtspolizei nicht mehr fortführen.

Andere Bakterien, die ohne Sauerstoff auskommen, nehmen ihnen die Arbeit ab. Doch jetzt entstehen giftige Nebenprodukte wie Schwefelwasserstoff und Methan.

Mann braucht kein Labor um so etwas festzustellen. Fauliger Geruch des Wassers, ab und zu aufsteigende Gasblasen oder milchige Trübung kündigen das Umkippen an.

Einblasen von Sauerstoff ?

Durch ein gleichmäßiges Einbringen von Sauerstoff mit Hilfe eines Wasserbelüfter oder eines Wasserfalls in den Teich kann dieser einigermaßen im Gleichgewicht gehalten werden. Der Nachteil eines solchen Systems zeigt sich bald. Das Wasser wird trüb.

Diese Trübung resultiert daraus, dass Schadstoffe zwar abgebaut , die Abbauprodukte aber im Teich verbleiben und nach kurzer Zeit infolge einer chemischen Reaktion als Dünger verstärkt erscheinen.

Besser ist es, die Abfallstoffe kontinuierlich aus dem Teich zu entnehmen und abzubauen. Dieses kann ausschließlich mit einem entsprechenden Filter erreicht werden.

Klares Wasser, aber starke Faden- bzw. Schwimmalgenbildung ?

Dieser Effekt entsteht bei starkem Pflanzenbewuchs in Gewässern mit keinem oder nur geringem Fischbesatz. Durch die starke Abschattung entstehen keine Schwebealgen welche das Wasser eintrüben würden. Sinkstoffe werden nicht aufgewirbelt. Durch die Nährstoffe im Wasser wird jedoch das Wachstum der Fadenalgen extrem gefördert.

Auch bei Teichanlagen mit mechanischen Filteranlagen entsteht in den meisten Fällen eine starke Faden- oder Schwimmalgenbildung. Die sogenannten Algenteppiche sollten kontinuierlich aus dem Teich entfernt werden, da beim Absterben der Pflanze alle während des Wachstums aufgenommene Nährstoffe wieder an das Wasser abgegeben würden.

Wasserfilterung – Aber wie ?

Schon mit einfachsten Schaumstoffiltern werden bei ausreichender Sauerstoffversorgung beste Resultate erzielt. Dies gilt natürlich nur für Kleinteiche die richtig angelegt sind und einen kleinen oder gar keinen Fischbestand haben.

Bei größeren Systemen – ab 3000 Ltr. Inhalt – muss aus biologischer Sicht ein Außenfilter mit entsprechenden Sonderfunktionen eingesetzt werden.

Filter für diesen Einsatzbereich werden in vielfältigen Formen und Größen auf dem Markt angeboten.

Das Problem liegt in der Auslegung oder Dimensionierung des Filters. Ohne genaue Angaben über Größe, Inhalt, Bepflanzung, Beschattung, Tiefe oder ganz wichtig – dem Fischbesatz kann ein Filter nicht richtig ausgelegt werden.

Ein Filter kann nie zu groß, aber sehr schnell zu klein sein…

Tipp

Damit sie schon bei der Planung ihres eigenen Gartenteichs alles richtig machen, müssen sie auf einige wichtige Punkte achten. Weitere Infos finden Sie dazu in “Grundlagen Teichbau“.